Maul- und Klauenseuche: Erster Ausbruch in Deutschland seit Jahren

Schild das vor einer Tierseuche warnt

Unsere Bitte an Sie: Die Biosicherheit auf den Betrieben ist jetzt besonders wichtig.  

Bitte stellen Sie betriebseigenen Gummistiefel, wenn möglich auch Overalls, gut sichtbar für uns bereit, damit wir bei unserem Besuch auf Ihrem Hof die Hygienemaßnahmen direkt umsetzen können.  

So tragen wir gemeinsam dazu bei, die Einschleppung und Ausbreitung von ansteckenden Erkrankungen und Seuchen zu verhindern.

Aktueller Ausbruch in Brandenburg 

Nach mehr als 30 Jahren wurde in Deutschland wieder ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet. Im Kreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) sind drei Wasserbüffel an der hochansteckenden Tierseuche verendet. 

Wissenswertes 

MKS ist eine Viruserkrankung und betrifft vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Es breitet sich jedoch schnell aus – über direkten Kontakt zwischen Tieren, die Luft oder auch durch kontaminierte Gegenstände wie Futter, Geräte oder Kleidung. 

Das MKS-Virus zeichnet sich durch eine hohe Widerstandskraft in der Außenwelt aus. Es bleibt in Erdboden, Abwässern, Jauche oder gefrorenem Fleisch lange ansteckungsfähig und kann in getrocknetem Zustand, etwa in Haaren, Kleidung, Schuhen oder Heu, sogar über Monate bis Jahre überleben. Auf hohe Temperaturen reagiert das Virus jedoch empfindlich, weshalb es beispielsweise durch die Pasteurisierung von Milch abgetötet wird. Auch Säuren mit einem pH-Wert unter 6 und Laugen mit einem pH-Wert über 9 wirken virusinaktivierend. Bei extremen pH-Werten unter 4 oder über 11 wird das Virus innerhalb von Sekunden unschädlich gemacht. 

Symptome bei MKS 

Erkrankte Tiere zeigen oft hohes Fieber, Appetitlosigkeit und Apathie 

Typische Anzeichen sind Blasen an Maul, Zunge, Klauen und Zitzen, die innerhalb von ein bis drei Tagen aufplatzen.  

Die betroffenen Tiere speicheln stark, die Mundschleimhaut ist gerötet, und nussgroße Bläschen bilden sich an Lippen, Zahnfleisch, Klauen und Zitzen. Viele Tiere lahmen oder heben die Klauen schmerzbedingt an. Bei Schafen und Ziegen verläuft die Infektion meist unauffällig, wodurch sie als Überträger besonders gefährlich sind. 

Was wird unternommen? 

Um die Verbreitung zu stoppen, müssen die infizierte Bestände komplett gekeult werden. Ställe, Geräte und Fahrzeuge werden gründlich desinfiziert, und strenge Hygieneregeln sind Pflicht.  

In dem aktuellen Fall wurde das MKS-Virus vom Serotyp O nachgewiesen. Während der genaue Ursprung und Eintragsweg weiterhin unklar sind, stehen in der MKS-Antigenbank passende Impfstoffe bereit, die bei Bedarf schnell hergestellt werden können. Aktuell liegt der Fokus auf der Untersuchung aller Klauentiere in der Umgebung, um die Ausbreitung einzuschätzen und über weitere Maßnahmen oder den gezielten Einsatz des Impfstoffes zu entscheiden. Da Schutz nur mit genau abgestimmten Impfstoffen möglich ist, ist die Bestimmung des Serotyps hierbei entscheidend.